Logo
a406

KEYNOTES
Donnerstag, 25. April 2024

a407

WESENTLICH GEMEINSAM

Warum individuelle Freiheit gemeinschaftliches Denken braucht

Ulrich Schnabel

Weshalb wirken Berge kleiner, wenn wir sie gemeinsam mit anderen besteigen? Warum kommen wir in einer Gruppe auf kreative Lösungen, die uns alleine nicht einfallen und weshalb kann sozialer Beistand sogar Schmerzen lindern?

Die Fähigkeit zum sozialen Denken und kooperativen Handeln hat den evolutionären Erfolg unserer Spezies möglich gemacht; nun wird sie zur Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts: Denn auch moderne Krisen und Herausforderungen erfordern das Denken in Netzwerken und größeren Zusammenhängen. Zudem ist die Resonanz mit anderen Menschen – wie medizinische Studien zeigen – zentral für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Der (englische) Begriff Common sense bezeichnet daher nicht nur den Sinn für die Gemeinschaft, sondern auch den gesunden Menschenverstand. Ein besseres Verständnis dieser Art von Gemein-Sinn eröffnet den Raum der individuellen Freiheit

 

a408

WESENTLICH CHRISTLICH

Biblische Kriterien für das Handeln in der Nachfolge Jesu

Bischof Alois Schwarz

Wesentlich christlich ist Jesus Christus. Er ist derjenige, auf den sich alles Christliche bezieht. Laut dem Johannesevangelium ist er der Sohn Gottes und ist gekommen, damit wir durch den Glauben das Leben in seinem Namen haben (vgl. Joh 20,31).
Wir Menschen betrachten oft, was wir besitzen und leisten, was wir herstellen und bewirken. Doch Jesus sagt: ICH BIN mit euch. Er ist der Gott, der bei uns ist, und das gilt „alle Tage bis zum Ende der Welt” (vgl. Mt 28,20).
Christsein bedeutet, sich von ihm prägen, inspirieren und motivieren zu lassen und mehr auf das Sein zu achten und weniger auf das Haben.
Jesus, der in Nazareth aufgewachsen ist, hat dort die meisten Jahre seines Lebens als Bauhandwerker gearbeitet. Er ging zur Taufe an den Jordan und erfuhr, dass der Himmel zu ihm sprach: „Du bist geliebt. Du bist mein Sohn. An dir habe ich Wohlgefallen“ (vgl. Mt 3,17). In der Begegnung mit den Menschen lernte er, dass er für alle da sein sollte. Schließlich ging er nach Jerusalem, wo er starb. Nach seiner Auferstehung zeigte er sich seinen Freunden und vielen anderen Menschen.

a409

KEYNOTES
Freitag, 26. April 2024

a410

WESENTLICH NACHHALTIG

Nachhaltigkeit in Bildung, Forschung und Gesellschaft
Aufgabe und Verantwortung der Universitäten

Eva Schulev-Steindl

"Die BOKU ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung von universitärer Forschung und Lehre bewusst und arbeitet daran, diese Verantwortung in allen ihren Tätigkeitsfeldern – zur „Lösung der Probleme des Menschen sowie zur gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt“ (UOG 2002, §1) – aktiv und umfassend wahrzunehmen. System-, Ziel- & Transformationswissen für eine nachhaltige Entwicklung wird erarbeitet und bereitgestellt. BOKU-Studierende werden auf die Herausforderungen und Lösungsansätze einer nachhaltigen Entwicklung vorbereitet. Der Wissensaustausch mit gesellschaftlichen Akteuren ist der BOKU ein wichtiges Anliegen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die Brückenfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, offene Diskussionen mit der Gesellschaft und die Kommunikation nach außen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Im Sinne einer konsistenten Herangehensweise arbeitet die BOKU daran, material- und ressourcenschonend zu agieren, zur Erreichung des 1,5°C Klimaziel beizutragen und damit auch Vorbildwirkung zu erzielen. Die Nachhaltigkeitsstrategie setzt konkrete Schritte und zielt auf eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kultur ab. Um diesen Prozess anzuleiten, werden Veränderungen und Zielerreichung regelmäßig überwacht und evaluiert, um daraus für eine Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit an der BOKU zu lernen.

Präambel der Nachhaltigkeitsstrategie der BOKU

a412

WESENTLICH MENSCHLICH

Vom Wert künstlicher Intelligenz

Sarah Spiekermann

In diesem Vortrag geht es um die positiven wie auch zerstörerischen Wertpotenziale von Künstlicher Intelligenz für Menschen, die Gesellschaft und Organisationen. Wie können wir KI so bauen, dass ein „Digitaler Humanismus“ gefördert und nicht untergraben wird? Wesentliche These des Vortrags ist, dass bei der Abwägung von Wertzielen, die wir mit KI verfolgen, die Rangordnung der Werte nicht vergessen werden sollte. Die Würde des Menschen, der Erhalt von Wahrheit und die Möglichkeit, weiterhin Person sein und werden zu können, sind erstrebenswerter als Produktivität und Effizienz von Prozessen. Kann das „Value-based Engineering“, also die Werte-geleitete Innovation hier weiterhelfen? Was für ein Umdenken ist erforderlich, um die Essenz des Menschlichen in einer digitalisierten und KI-unterstützten Organisation zu bewahren?

a411

WESENTLICH ENTSCHEIDEN

Warum wir den Körper brauchen, wenn wir die "Geister unterscheiden"
Ein neurowissenschaftlicher Zugang zur Entscheidungsfindung im Jesuiten Orden

Michael Bordt SJ

Dass Entscheidungen nicht nur mit unserem Verstand getroffen werden, sondern unser ganzer Körper daran beteiligt ist, setzt Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, in seinen „Regeln zur Unterscheidung der Geister“ voraus. In ihnen ist beispielsweise von Tränen, von harten und weichen Körperempfindungen die Rede. Die neurobiologische Forschung von Antonio Damasio hat ihm 450 Jahre später darin ganz recht und seiner Intuition ein wissenschaftliches Fundament gegeben: Sogenannte ‚somatische Marker‘ sind für unsere Entscheidungen fundamental. Welche Hilfen bietet eine christlich-spirituelle Praxis, um eine wachsende Sensibilität für den eigenen Körper zu unterstützen, damit wir selbstbestimmt und kraftvoll in unsicheren Zeiten Entscheidungen treffen können?